Auf den Spuren von Robin Hood wandelten die 11 Schüler und Schülerinnen der Praxisklasse 9 P der Udo-Lindenberg-Mittelschule. Sie übten sich vier Unterrichtsstunden lang im Bogenschießen. Mit dabei: Techniklehrer Manuel Wengel und Sozialpädogoge Martin Beck.

Wengel machte die vielseitigen Vorteile des Bogenschießens, das im Rahmen des normalen Unterrichtes vonstattenging, deutlich. Nach seinen Worten geht es um den Erwerb von Schlüsselqualifikationen. Psychomotorische Fähigkeiten und Kompetenzen, soziale und methodische Fähigkeiten sowie gewisse Bewegungs- und Wahrnehmungsabläufe und vor allem die Konzentrationsfähigkeit werden geschult. Dazu komme die Fremd- und Selbstwahrnehmung bei den Schülern und Schülerinnen zum Tragen. Gefördert werden außerdem Teamwork, Verantwortungsbewusstsein, vorausschauendes Denken, Motivation, Flexibilität und Kommunikation.

Die Abläufe beim Bogenschießen sind relativ ruhig und konzentriert, so dass bestehende Verhaltensauffälligkeiten der Schüler und Schülerinnen verbessert werden können. „Es geht nicht um die bogensportliche Ausbildung, sondern um die individuelle Förderung“, stellte Manuel Wengel  klar. Seine Schüler und Schülerinnen machen eine bewusste Selbsterfahrung und entwickeln die Bereitschaft zu etwas Neuem.

Mit dem Bogenschießen als Unterrichtseinheit betrat die Udo-Lindenberg-Mittelschule Neuland. Die Premiere konnte sich sehen lassen. Das lag auch am Sponsor Carl-Christian Bittorf sowie an den Jagdbogenfreunden, die den Platz an der Kläranlage zum Sonderpreis zur Verfügung stellten. Finanziert wird die Praxisklasse aus dem europäischen Sozialfond. Im kommenden Schuljahr, so Wengel, soll dieses Bogenschießen Bestandteil des Lehrplans werden. Aktuell läuft in der Mittelschule auch ein Bogenbaukurs, an dem handlungs- und prozessorientierte, handwerkliche sowie theoretische Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden.

Bittorf simulierte mit den Schülern und Schülerinnen eine jagdliche Situation. Da wurde mit dem Bogen auf Tierfiguren geschossen. Bittorf betonte, dass beim Bogenschießen besonders Koordinationsfähigkeit gefragt sei. Man müsse die ballistische Kurve, die der Pfeil fliegt, vordenken. Insgesamt sei der Ablauf des Bogenschießens relativ kompliziert. Bittorf gab aber den Schülern und Schülerinnen wertvolle Tipps.

 

Text: Heiko Rebhan, STREUTAL-JOURNAL