Im Unterrichtsfach Technik setzt die Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt zukünftig auf 3D-Drucker im Unterricht. „Damit wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern eine Perspektive öffnen für innovative Technologien und sie im Rahmen der Berufsorientierung für den Ausbildungsmarkt profilieren“, freut sich Technik-Lehrer Manuel Wengel über die neue Errungenschaft im Computerraum.

Am Montag waren mit Ralf Endres und Fabian Hein zwei Mitarbeiter des „BayernLab“ Bad Neustadt zu Besuch bei den „Technikern“ der M10, um die Schülerinnen und Schülern in einem Workshop mit dem CAD-Zeichnen (CAD = „computer aided design“, zu deutsch: rechnerunterstütztes Zeichnen) am PC vertraut zu machen. Im lockeren Rahmen konnten auch Lehrer Manuel Wengel und Fachlehrer-Anwärterin Christina Bronst aus diesem Workshop eine Menge mitnehmen, um ihr neu erworbenes Wissen dann als Multiplikatoren an die Kollegen weiterzugeben.     

Was solch ein 3D-Drucker kann, lässt einen wirklich staunen. Dieser verwandelt mit einer heißen Düse schmelzbaren Kunststoff in dreidimensionale Objekte, die zuvor am PC mit Hilfe eines CAD-Zeichenprogramms konstruiert bzw. modelliert wurden. „Die Schüler halten unmittelbar nach ihrer Arbeit das zugehörige Werkstück in Händen“, erklärt Manuel Wengel. Das ist Digitalisierung zum Anfassen.

Wie Wengel weiter ausführt, ist im Unterrichtsfach Technik das Arbeiten mit Holz, Metall und Kunststoff im Lehrplan verankert. Mit dem neuen 3D-Drucker haben die Schülerinnen und Schüler nun die Möglichkeit, sich für den Ausbildungsmarkt in Richtung plastische Gestaltung, Formenbau und Entwicklung zu profilieren. Prothesen, Flugzeugteile oder Prototypen kommen immer häufiger aus dem 3D-Drucker. Wer beim Berufseinstieg in dieser Richtung schon Wissen mitbringt, ist klar im Vorteil. Mit einem Zertifikat, das die jungen Leute ihrer Bewerbung beifügen können, werden ihnen erste Kenntnisse bescheinigt.

Der Workshop fand am Montag von 8.30 bis 11.15 Uhr im Computerraum statt und war aufgeteilt in zwei Module. Zunächst machten Ralf Endres und Fabian Hein die Kursteilnehmer mit dem Umgang mit der Software „Blender“ vertraut. Der Clou: Das Programm können sie auch zuhause für private Zwecke frei verwenden. In einem Praxisteil entstanden dann kleine Werkstücke, d. h. die Ideen der Schüler nahmen konkrete Formen an. Ein dickes Lob zollte Manuel Wengel den beiden Referenten für die „absolut nette, unkomplizierte Zusammenarbeit“.

Auch Rektor Achim Libischer brachte im Gespräch mit dem Streutal-Journal seine Freude über das innovative neue Angebot an der Udo-Lindenberg-Mittelschule zum Ausdruck. Der 3D-Drucker wurde zwei Wochen vor den Faschingsferien angeschafft und soll nun auch fleißig genutzt werden. Und das nicht nur zu Übungszwecken, sondern auch für praktische Dinge. So erhielten die Technik-Schüler den Arbeitsauftrag, neue Pfandmarken für das Schüler-Café zu gestalten. Dabei können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Beim „Tag der offenen Schultüre“ am Samstag, 14. März, soll der neue 3-D-Drucker dann auch der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.   

Die Zusammenarbeit mit dem BayernLab Bad Neustadt soll auf Wunsch von Technik-Lehrer Manuel Wengel keine „Eintagsfliege“ bleiben. Wenn im Juni die heiße Prüfungsphase vorbei ist, werden die Mittelschüler an weiteren Workshop-Angeboten teilnehmen. Gemäß dem Motto „Anschauen – Anfassen – Ausprobieren“ bietet das BayernLab viele spannende Angebote für junge Leute, z. B. mittels VR-Brillen in die virtuelle Welt eintauchen, sich mit GeoCaching und GPS-Navigation beschäftigen oder das Fliegen von Multikoptern (Drohnen) erlernen. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt – ganz so wie die digitale Welt eben.

 

 

Text und Bilder: Carmen Hahner, Streutal-Journal