An der Udo-Lindenberg-Mittelschule in Mellrichstadt wird viel Wert auf ein tolerantes, respektvolles und gewaltfreies Miteinander gelegt, die Werteerziehung hat einen hohen Stellenwert. Neben der Schulpartnerschaft mit Kenia (wir berichteten) gab es in der Vorweihnachtszeit drei weitere soziale Projekte, die im Rahmen eines Pressegesprächs näher vorgestellt wurden.

Egal ob beim Packen von Päckchen für die Rumänienhilfe, bei Besuchen im Altersheim oder einer Spendenaktion für die „Station Regenbogen“ in Würzburg – die Mittelschüler waren mit Feuereifer dabei, als es darum ging, notleidenden bzw. älteren Menschen eine Freude zu bereiten, berichtet Schulleiter Achim Libischer im Gespräch mit dem Streutal-Journal: „Es geht darum, bei den Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es nicht nur im weit entfernten Kenia, sondern auch in unserer Nachbarschaft Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind.“

Schon seit mehreren Jahren unterstützt die Udo-Lindenberg-Mittelschule die Rumänienhilfe Karl, die ihre Sammelstelle in Dettelbach hat. Die Schülerinnen und Schüler wurden aufgerufen, „Füllmaterial“ wie Zahnpasta und -bürsten, Duschgel, Schokolade, Hefte, Stifte, etc. mitzubringen. Auch die Strickerinnen vom Seniorenkreis Mellrichstadt und aus Sulzdorf a. d. Lederhecke ließen für den guten Zweck die Nadeln klappern und steuerten Strümpfe, Mützen und Schals in großen Mengen bei.

Die Rumänienhilfe Karl verschickt jährlich bis zu 20.000 Pakete zum Weihnachtsfest nach Rumänien. Vielfach herrscht in dem Balkanland bittere Armut, die Not wird von Jahr zu Jahr eher größer als kleiner. Unter der Regie von Lehrerin Sabine Buß bewiesen die Mittelschüler großes soziales Engagement: „Wenn man sie mit der Problemsituation konfrontiert, haben sie Lust, zu helfen“. Akribisch hätten die Kids darauf geachtet, dass das Füllmaterial gerecht aufteilt wurde, so Sabine Buß, die mit den Schülern ca. 50 Pakete packte und dann nach Dettelbach zur Sammelstation fuhr. In Rumänien sorgen diese in Waisenhäusern, Kindergärten und Schulen für Weihnachtsfreude.

Für eine Spende an ein Krankenhaus hatten sich die Schülerinnen und Schüler der 6a entschieden. Sie waren bei der öffentlichen Weihnachtsfeier mit der Spendenbox herumgegangen und hatten so 120 Euro für einen guten Zweck gesammelt. In der „Klassenkonferenz“ wurde demokratisch darüber abgestimmt, dass das Geld den leukämie- und tumorkranken Kindern der „Station Regenbogen“ am Universitätsklinikum Würzburg zu Gute kommen soll. „Um die Wände bunter zu machen“, meinte ein Mädchen, das dort schon einmal zu Besuch gewesen war. Klassenleiterin Kerstin Sauer wusste, dass ihre Schüler „etwas machen wollten, damit es anderen Kindern besser geht“.

Lehrerin Kerstin Sauer ist es auch, die den Schulchor der Udo-Lindenberg-Mittelschule unter ihren Fittichen hat, während ihr Kollege Bastian Reukauf für das Schulorchester verantwortlich zeichnet. In der Adventszeit gab es nun einen Musikunterricht der besonderen Art: 25 Mädchen und Jungen machten sich mit ihren Lehrern auf den Weg zum St. Niklas-Seniorenheim in Mellrichstadt. Dort wurden sie im Aufenthaltsraum von den Bewohnern empfangen. Mit alten und modernen Liedern wie „Leise rieselt der Schnee“ oder „Feuerwerk“ von Vincent Weiß brachten die Kinder Weihnachtsstimmung und Schwung ins Haus.
Im Januar erfreute dann die Klasse 5c die Altenheimbewohner mit ihrem Neujahrskonzert. Die Kinder wurden mit einem großen Plakat im Eingang begrüßt und hatten mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ und Klavierstücken, die von Boomwhakern begleitet wurden, diesmal eher klassische Klänge mitgebracht. Mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, fiel der Abschied herzlich aus. Die Heimleitung bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei jedem Kind, was für die Schülerinnen und Schüler aber viel mehr zählte, war das gute Gefühl, das sie mitnahmen. „Die Senioren haben sich sehr gefreut und zu uns gesagt, dass wir schöne Erinnerungen geweckt haben“, freute sich ein Junge. Ganz so, wie es eine alte Weisheit besagt: Freude kann man nur haben, indem man auch Freude macht.

 

Text und Bilder: Carmen Hahner, Streutal-Journal