40 Jahre alt und so jung und lebendig wie nie
Keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigte die Udo-Lindenberg-Mittelschule nach den großen Jubiläumsfeierlichkeiten am Vorabend beim „Tag der offenen Tür“ am Samstag. Ausgestattet in einheitlichen, schwarzen T-Shirts mit dem Logo „Du machst dein Ding!“, füllte sich zum offiziellen Teil das Festzelt erneut in Windeseile mit Schülern, Eltern und Ehrengästen. Nun war es an der Zeit, dass auch das ein oder andere Grußwort gesprochen wurde.
Seit 40 Jahren gibt es jetzt die Haupt- und Mittelschule auf dem Schulberg in Mellrichstadt. Im November 1976 war Baubeginn für das heutige Gebäude und in den Sommerferien 1978 fand der Umzug in das fertige Schulhaus statt. Viel hat sich seitdem verändert: das Kollegium und die Schülerzahl (aktuell 361), die Anzahl der Klassen und deren Größe, die Unterrichtsfächer, die Ausstattung der Schule, die Außenfassade mit dem Udo Lindenberg-Konterfei und nicht zuletzt der Name.
Nach dem Eröffnungslied von Schulchor und -orchester „Wünsch dir was“ (Tote Hosen) meinte Rektor Egon Bauß augenzwinkernd, dass er mit dem Wünschen doch gleich einmal anfangen wolle. So wünschte er allen ein schönes Jubiläumsfest. Das nunmehr 40 Jahre alte Gebäude bestehe zwar aus Steinen, doch diese machen eine Schule noch längst nicht lebendig. Vielmehr muss diese auf lebendigen Beinen stehen – rechnet man alle Schüler, Lehrer und das übrige Personal zusammen, sind dies an der Udo-Lindenberg-Mittelschule momentan exakt 824 Beine an der Zahl.
Der ausdrückliche Dank von Egon Bauß galt auch den „fünf Säulen“, von denen die Bildungseinrichtung getragen wird: dem Schulverband als Sachaufwandsträger, allen Spendern und Mitgliedern des Fördervereins, der Regierung samt Schulamt mit Sitz in Bad Neustadt, der Elternschaft und nicht zuletzt den Schülern und Lehrerkollegen.
Bürgermeister Eberhard Streit in seiner Funktion als Schulverbandsvorsitzender betonte, dass Schule nicht gleich Schule und oft mit gemischten Gefühlen behaftet sei. Seiner Wahrnehmung nach ist die Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt jedoch eine Schule, die jedem, der sie besucht hat, irgendwie unvergesslich bleiben wird.
Nachdem sich der ursprüngliche Schulverband, bestehend aus Mellrichstadt, Oberstreu, Stockheim, Hendungen und Bastheim inzwischen um Fladungen, Hausen, Nordheim, Ostheim, Sondheim/Rhön und Willmars erweitert hat, besitzt man heute eine „Streutal-Mittelschule“, die in Mellrichstadt steht, deren Rektor aus Fladungen kommt und deren Konrektor ein Ostheimer ist: „Ein gelungeneres Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit kann ich mir kaum vorstellen“, so Streit.
In seinem Grußwort betonte Rhön-Grabfelds stellvertretender Landrat Peter Suckfüll, dass in der heutigen Zeit mit ihrer rasanten digitalen Entwicklung Teamqualität, Kreativität und Eigeninitiative unverzichtbare Schlüssel zum Erfolg sind. Dessen sei sich die Schulleitung an der Udo-Lindenberg-Mittelschule bewusst und wird ihrem Anspruch gerecht, gleichermaßen Lern,- Lebens- und Integrationsstätte zu sein. Individualität, Selbstvertrauen, Weltoffenheit und Mut seien zentrale Werte, die hier Schülern mit auf den Weg gegeben werden.
Die Identifikation mit Udo Lindenberg und seine Aussage „Du machst ein Ding“ als Aufforderung, an sich und seine Stärken zu glauben, sei gerade für die Mittelschüler eine wichtige Botschaft.
Davon, dass es sich bei der Udo-Lindenberg-Schule um eine „bunte Schule“ handelt, die nicht 40 Jahre alt, sondern vielmehr 40 Jahre jung geblieben ist, konnten sich im Anschluss beim „Tag der offenen Tür“ viele Besucher überzeugen. Alle 18 Klassen von der 5a bis zur 9P beteiligten sich mit verschiedenen Projekten und Aktionen in den Klassenzimmern, auf dem Pausenhof und im Festzelt. Das Programm reichte vom Kinderschminken, einem Karaoke-Wettbewerb, Seifenkisten-Rennen, einem Spielemobil, Slackline und Musikdarbietungen bis hin zu einer Modenschau und einer märchenhaften Theateraufführung.
Im Schulhaus luden alte Klassenfotos, eine Leseecke mit alten Schülerzeitungen und Jahresberichten sowie die Abschluss-T-Shirts vergangener Jahrgänge alle Ehemaligen zum Schwelgen in Erinnerungen ein. Die Versorgung der Gäste mit Gegrilltem, Pommes, Kaffee und Kuchen hatte der Elternbeirat übernommen, im Schülercafé wurden zudem vegetarische Speisen angeboten, so dass auch in kulinarischer Hinsicht keinerlei Wünsche offen blieben.