Eine Marke der Udo-Lindenberg-Mittelschule beendet wohl verdient seine Schulkarriere.
Wieder einmal versammelten sich Kollegen und Ehemalige unserer Schule am Nachmittag des vergangenen Freitags, um einen geschätzten Kollegen, Hans-Jürgen Scheuplein (genannt Jürgen) – Fachlehrer für Englisch – in den verdienten Ruhestand zu verabschieden. Vielen sah man an, dass sie diesen Abschied bedauern, hatte man in Jürgen doch seit ganzen vier Jahrzehnten an der Mittelschule in Mellrichstadt einen wahrhaft besonderen Kollegen im Schulalltag.
Schon immer zeichnete Jürgen Scheuplein aus, eine erfrischend andere Sicht auf die Dinge zu haben. Gewohnt (selbst-)ironisch äußerte er sich zu seinem bevorstehenden Start in den Ruhestand: „Was bedeutet der Abschied aus dem Arbeitsleben für mich? – Er bedeutet nichts weiter als: Ich bin jetzt alt“. So begann Jürgen seine Rede an das Kollegium und brachte sogleich alle wieder zum Lächeln. Er tausche nun viel Zeit für sich gegen weniger Geld, das sei ein Deal, mit dem Jürgen nach eigener Aussage sehr gut klarkomme. Er freue sich nun auf die Zeit nach dem Arbeitsleben, die er zeitgleich mit seiner Frau verbringen wird.
Diese Gelassenheit, die Dinge auf sich zukommen zu lassen und stets eine humoristische Sicht auf die Realität zu behalten, hat den Kollegen Scheuplein sein Lehrerleben lang begleitet. Nicht viele schafften es, so Rektor Libischer in seiner Dankesrede, das Lehrerdasein fast ein halbes Jahrhundert, genauer 45 Jahre, motiviert und engagiert zu meistern. Libischer bedankte sich unter anderem mit zwei Eintrittskarten für ein Monty Python Theaterstück bei Scheuplein für dessen geleistete Arbeit.
Obwohl er, anders als ein Klassleiter, die Kinder und Jugendlichen nur im Englischunterricht zu Gesicht bekam, schätzten unsere Schüler und Schülerinnen Herrn Scheuplein sehr. Kollegialität, Offenheit und Zuverlässigkeit zeichnen den baldigen Ruheständler aus. Jürgen war auch im Lehrerzimmer immer ein wertvoller Sitznachbar, der einem mit Rat und Tat sowie mit gewohnt kritisch-witzigen Kommentaren und eventuell einem Stückchen Schokolade den Arbeitsalltag versüßte.
Das englische Nationalgericht Fish and Chips und ein kühles Getränk begleiteten Scheupleins Worte zum Abschied. Nicht jeder schafft es, wie es der Englischkollege mit seiner Dankesrede tat, den Gästen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern und sich Eines ganz gewiss sein zu können: „Jürgen Scheuplein, we’ll miss you much!“