Flüchtlinge – ein Thema, das jeden angeht

Eine Projektarbeit der Klassen 10Ma und 10Mb

Aylan – seine tragische Geschichte ging im August 2015 um die Welt. Das Bild des dreijährigen Jungen, leblos an einem griechischen Strand liegend, erschütterte die ganze Welt. „Fortgespülte Menschlichkeit“ war eine treffende Beschreibung für das Schicksal dieses unschuldigen Jungen, dessen Familie auf der Flucht aus Syrien mit einem überfüllten Boot kenterte.

Aus Aylans Geschichte heraus ergab sich gleich in den ersten Schultagen des Schuljahres 15/16 eine intensive Diskussion in den beiden zehnten Klassen zum Thema Flüchtlinge und Asylpolitik. Wir merkten dabei schnell, dass nur Faktenwissen eine seriöse Diskussion der Thematik gewährleistet. Also machten wir uns an die Arbeit. Wir recherchierten die aktuellen Fluchtländer und die entsprechenden Fluchtgründe, untersuchten die jeweiligen Fluchtrouten, beschäftigten uns mit der Genfer Flüchtlingskonvention und dem Grundgesetzartikel 16a, interpretierten Statistiken, setzten uns mit Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen auseinander und vieles mehr. Schnell merkten wir, dass die regulären Schulstunden für die Bearbeitung nicht ausreichen würden – also trafen wir uns freiwillig an mehreren Nachmittagen in der Schule.

Schließlich präsentierten wir die Ergebnisse unseres Projekts bei mehreren Veranstaltungen in unserer Schule und wurden sogar von der Mittelschule Bad Königshofen für einen Vortrag angefragt.

Was lernten wir bei unserer Arbeit?

Die enormen Zahlen an Flüchtlingen sind für unseren Staat natürlich eine gewaltige Herausforderung – selbstverständlich kann die Flüchtlingsfrage nur auf europäischer Ebene gelöst werden. Gleichzeitig sollte aber jedem bewusst sein, dass die meisten Flüchtlinge derzeit ihr Land verlassen, weil dort Krieg herrscht. Sie begeben sich auf eine lange und gefahrvolle Reise, weil sie zuhause vom Tod bedroht sind. Alleine deshalb gebietet es die Menschlichkeit, diesen Menschen offen, hilfsbereit und tolerant entgegenzutreten.

Ein Teil der Bevölkerung steht dem Flüchtlingsstrom skeptisch gegenüber. Man fürchtet u.a. einen Anstieg der Kriminalität, eine Überforderung in finanzieller Hinsicht, eine kulturelle Entfremdung, Nachteile für Deutsche auf dem Arbeitsmarkt. Wir sind der Meinung, dass man diese Ängste einerseits ernst nehmen muss, diese jedoch gleichzeitig kritisch beleuchten muss, weil sie einer genaueren Prüfung nicht standhalten (aktuelle Zahlen bezüglich der Kriminalität zeigen beispielsweise bisher keinen signifikanten Anstieg an Delikten).

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